Wenn im Rahmen des Philosophiefestivals Hannover von Ingeborg Bachmann, der österreichischen Literatin, die Rede sein soll, geschieht dies nicht unter dem Vorzeichen des Gedenkens, in dem das kommende Jahr stehen wird, in welchem sie 100 Jahre alt geworden wäre. Tatsächlich finden wir bei ihr einen validen und eigenständigen Entwurf zum Heiligen. Dieser ist nicht, wie ihre ursprünglich geplante Doktorarbeit nahelegen würde, dem Typus des Heiligen gewidmet; auch geht es Bachmann nicht um das Heilige als eines Zwischenbereichs zwischen Rationalem und Irrationalem nach dem Vorbild des evangelischen Theologen Rudolf Otto - so würde es die tatsächlich geschriebene Dissertation zu Martin Heidegger vermuten lassen . In ihren literarischen Arbeiten, ebenso wie in ihren Auseinandersetzungen mit Simone Weil, Robert Musil und Marcel Proust dürfte es Bachmann daran gelegen sein, eine bestimmte Art der Lebensführung zu erforschen, die ein Leben mit den Heiligen erforderlich macht.
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